Anregungen für das Brisgi

Die Stadt Baden verfügt über wenig Grünflächen. Dättwil wurde zwar eingemeindet, der Rütihof und bald Turgi. Dennoch, auch eine Stadt braucht Freiräume.

(Abgesehen vom Thema «Freiräume» noch, Baden kann zentral als Stadt etliche Aufgaben besser erledigen als kleine Gemeinden.)

Immobilienentwicklungen gibt es in der Region Baden viele. Die Nähe zu Zürich lockt Investoren. Im Brisgi beispielsweise soll günstiger Wohnraum entstehen. Doch was heißt günstiger Wohnraum? Bedeutet es viele kleine Wohnungen, die alle lediglich eigene Küche, Bad und Balkon einschließen? Wie gestalten sich Mehr-Generationen in einer solchen Wohnung? Was ist bei einer Familienwohnung wichtig? Kinder sollen sich austoben können.

Ich bin folgender Meinung

Platzsparend bauen
Generell in Baden höher bauen. An der Römerstrasse werden dreistöckige Bauten errichtet, im Brisgi sind es 5-7 Etagen. Parallel sollte oben für alle eine Lounge und ein «Coworking Space» sein. Generell im übrigen Umkreis etwas höher bauen. Wir müssen mit Platz sorgsam umgehen. Nun beinhaltet das Projekt wahrscheinlich 5 Etagen. Diese Anzahl sollte öfters verwirklicht werden, die Stadt Baden sollte sich diesen Fragen stellen.

Die Hochhäuser sind generell kritisch zu betrachten, dazu gibt es in Zürich massenhafte Diskussionen, seitens der Gegner beiliegender Artikel.

Eigentumswohnungen sind meistens niedriger als Mietwohnungen, warum ist das so? Zudem lohnt es sich, Leerstände zu halten. Im Hochhaus Brisgi 20, worin alles Eigentumswohnungen sind, stehen einige Wohnungen leer. Auch braucht es intelligente Rezepte für generationsübergreifendes Wohnen sowie Arbeitsplätze im Quartier. Autos gehören in Tiefgaragen, Leute sollten mehr marschieren.

Generationsübergreifendes Wohnen
Uns offenbart sich die Gelegenheit, viele große Wohnungen zu errichten. Im Zuge der Vereinsamung eine gute Kompensation. Nur die Menschen werden dadurch immer egozentrischer, gar egoistischer, das Zusammenleben damit schwieriger. Gemeinschaft zu leben, entpuppte sich aber schon seit Uhrzeiten als Grundbedürfnis. Von daher braucht es den Mut für WGs. Irgendwie sollten diese verwaltet werden, ein Putzdienst alle zwei Wochen für Bäder und Küchen wäre dabei sinnvoll. Kleinwohnungen stellen meiner Meinung nach eine Verschwendung dar. Es braucht nicht jeder ein eigenes Bad und eine Küche.

Eine Frage hierzu noch; «wie können Menschen nach langer eigener Wohnung wieder mehr zusammen leben?»

Quartierleben
Das Leben ist lebenswert mit guter Nachbarschaft, die soll sich begegnen. Im Brisgi 20 gibt einen Partyraum, eine Nutzung ist mir nie aufgefallen. Einen Open Air Gottesdienst habe ich miterlebt, eine Messe für die Menschen im Quartier bei der Kapelle. Dazu ein kleiner Apero. Das kann öfters gemacht werden, praktisch wäre ein «Ausrüstungslager». Dort könnten Tische, Bänke, Papierkörbe, Speiseplatten etc. gelagert werden und dann zur Kapelle oder einen anderen Ort gefahren. Spontan bei schönen Wetter was machen, könnte so möglich sein.

Abstellplätze für Autos
Ein beträchtlicher Teil des Geländes wird von Autos beansprucht. Die rasen oft schnell in und aus dem Brisgi. Die Autos müssten alle in eine Tiefgarage verschwinden, dies der Plan. Ausgenommen davon wären nur Noteinsätze. Ein generelles Fahrverbot wäre sinnvoll, Spaziergänge tun gut. Nur was mit den Parkplatz-Besitzern machen, die nicht verkaufen möchten? Enteignungen, auch wenn die teuer sind? Davon abgesehen, gab Baden einst die Parkplätze kostenlos ab.
zurfluh.de/geschenk

Gewerbe ins Quartier
Aktuell sieht das Projekt nur Wohnungen vor. Welche Gewerbe können wir uns dort vorstellen? Ärzte, Physiotherapeuten, Coiffeure, Restaurants, Nagel-Studios, Yogastudios, Velohändler, Tanzstudios. Was noch? Es gäbe viele Bürojobs. Nur überall gilt der Stadtrand als wenig attraktiv, alle drängen ins Zentrum. Irgendwann sollten wir das umkehren. Ganz früher lebte in je einer Strasse jeweils eine bestimmte Berufsgruppe. Beispielsweise alle Malerbetriebe einer Stadt. Was kann da heute getan werden? In Zukunft wird die künstliche Intelligenz uns zwingen, neue Arbeitsformen zu finden und damit auch neue Orte zum Arbeiten.
zurfluh.de/neue-arbeit

Einbezug der Limmat
Vom Brisgi führt ein steiler Weg die Limmat hinab. Der kann gefährlich werden, da sollte ein Schräg-Lift her, bestenfalls kombiniert mit der Brisgikapelle als Sehenswürdigkeit.

https://brisgi.i54.ch/brisgikapelle

Eine Fußgängerzone nach Nussbaumen schafft Einkaufsmöglichkeiten im Markthof, und verkürzt den Weg zum Schwimmbad. Auf der Nussbaumer Seite könnte ein Radweg nach Turgi projektiert werden. Die Leute bewegten sich dadurch mehr, zudem dauert die Fahrt mit dem Auto nach Nussbaumen wesentlich länger, als via einem möglichen Radweg.